Asics

COURT FF™ NOVAK CLAY L.E.

4.73 4.73 Sterne Testbericht
von Michael Rothschädl Michael Rothschädl

Einleitung

  1. Spielstil: Gelegentlicher Hobby-Spieler mit starken Defiziten auf der Rückhandseite, was sich in verhaltenen Slice-Orgien äußert. Vorhand solide, wenngleich nicht immer technisch on-point. Beinarbeit ausbaufähig.
  2. Physische Grundlage: Senk- und Spreizfuß, vormals Probleme in der Hüftenregion, daher Schuhwerk im Sport besonders wichtig. Früher auf der Suche nach leichteren Modellen, um ausbaufähige Spritzigkeit zu kompensieren.
  3. Zeitraum: Test vom 03. bis zum 20. Oktober 2021, Spielzeit rund 3 Stunden (Halle, Granulat, da kein Sandplatz mehr verfügbar war)

Optischer Eindruck

Der Schuh ist ein Hingucker, das steht außer Frage. Besonders die roten Details im Innenfutter des Schuhes sowie auf der Rückseite gefallen mir sehr gut. Bereits auf den ersten Blick wirkt der Schuh äußerst robust: insbesondere an der Sohle und an der Vorderseite, was für eine Langlebigkeit des Schuhs spricht. Der angenehme, weiche Innenschuh sorgt für guten Tragekomfort. Das Setzen auf Kunststoff und Silicon in der Verarbeitung macht den Schuh trotz der enormen Stabilität nicht zu schwer, was sich positiv auf das Gefühl am Fuß auswirkt. Die äußerst hochwertige Verarbeitung und vor allem die durchdachte Kombination der Materialien überzeugt auf ganzer Linie.

Material

5

Design

5

Verarbeitung

5

Am Fuß

Der Schuh wirkte zunächst – insbesondere zum Adidas ubersonic 3, den ich bis dato gespielt habe –, etwas robuster, da der Schuh auf eine intensivere Verstärkung durch Kunststoff setzt, was man besonders an der vorderen Außenseite des Schuhs deutlich sieht. Am Fuß sitzt der Schuh dann aber wunderbar, wirkt überraschend leicht (die rund 40 Gramm Gewichtsunterschied zum Adidas-Modell merkt man jedenfalls nur marginal), versprüht aber gleich den Eindruck einer besonderen Stabilität, die deutlich über die meines Vormodells zu stellen ist. Im Schuh gibt es kein Rutschen, er sitzt fest am Fuß. Besonders hervorzuheben ist außerdem die Kappe über den Zehen, die bei diesem Modell sehr großzügig ausgefallen ist und noch mehr Sicherheit im Schuh bietet. Der Spagat zwischen lockerem Tragegefühl und Stabilität wurde hier also wunderbar geschafft, wenngleich der Schuh doch dem Spektrum der „schwereren Schuhe“ zuzurechnen ist.

Stabilität

5

Tragegefühl

5

Gewicht

3

Im Spiel

Sein gesamtes Potential entfaltet dieser Schuh aber schließlich auf dem Court. Zu keinem Zeitpunkt im Training hatte ich das Gefühl, unbeabsichtigt zu rutschen – im Schuh wie auch auf dem Platz. Zudem überzeugte der Schuh durch eine außergewöhnliche Stabilität und festen Sitz, auch bei schnellen Richtungswechseln. Die verbauten ASICS-spezifischen Technologien – wie die FLYTEFOAM-Dämpfungstechnologie oder die GEL-Dämpfung am Vor- und Rückfußbereich – halten, was sie versprechen. Im Spiel fühlte ich stets eine angenehme, subtile Dämpfung und Komfort, ohne die nötige Beschleunigung bei Richtungswechseln oder Sprints ans Netz zu vermissen. Ebenfalls äußerst positiv hervorzuheben ist der Grip des Schuhs durch das hervorragende Profil: Wie bereits dargelegt, gab es keine Situation, in der ich unbeabsichtigt am Platz gerutscht bin, oder den Grip verloren hätte. Daran hat auch die – dem Wetter geschuldete – zweckentfremdete Nutzung des Schuhs auf Hartplatz nichts geändert!

Stabilität

5

Tragegefühl

5

Dämpfung

5

Belüftung

4

Detailbewertung

Grip

Wie bereits im Vorherigen ausführlich dargelegt, beweist der ASICS Court FF Novak Clay außergewöhnlichen Grip aufgrund eines tollen Profils. Kein ungewolltes Rutschen, guter Halt am Platz.

5

Obermaterial

Ein Stern Abzug, da die Belüftung des Schuhs etwas unter der Kunststoff-Verstärkung auf der äußeren Vorderseite des Schuhs leidet.

4

seitliche Unterstützung

Teil des Gesamtpaktes hinsichtlich Stabilität und Halt: perfekter Sitz während des gesamten Spiels. Dazu trägt auch die gelungene seitliche Unterstützung des Schuhs bei.

5

Dämpfung

Neben dem Grip und der Abfederung eines der zentralen Kaufargumente für den ASICS Court FF Novak Clay ist die Dämpfung. Der Schuh gibt einem keine unangenehmen Stöße, sorgt stets für einen angenehmen, komfortablen Sitz – ohne Irritationen.

5

Abfederung

Fühlte sich zu jeder Zeit absolut on-point an, super Gefühl auf dem Platz.

5

Fazit

Die Erwartungen an den Schuh waren immens vor dem Schuhtest, nicht zuletzt aufgrund des Preissegments, in dem ASICS mit dem Court FF Novak Clay spielt. Eines vorweg: sie wurden erfüllt. Vor allem der Tragekomfort, die Dämpfung und der Grip konnten bei diesem Schuh auf voller Linie überzeugen. Das etwas höhere Gewicht – verglichen mit anderen Modellen – konnte damit kompensiert werden. Aufgrund des großartigen Halts im Schuh fühlte er sich zu keinem Zeitpunkt klobig am Fuß.

Der ASICS Court FF Novak Clay ist daher ein Schuh, dem ich jedem ans Herz legen kann, der nach einem absoluten Premium-Modell sucht, das in keinem Bereich Abstriche macht und ein hervorragendes Allround-Paket bietet. ASICS hat mit diesem Schuh ein Modell geschaffen, das sämtliche Kriterien an einen Tennisschuh – von Dämpfung über Komfort bis hin zur Stabilität – par excellence erfüllt, ohne große Kritikpunkte zu bieten. Negativ hervorzuheben ist lediglich das höhere Gewicht (~ 400 Gramm), das für Spieler, die auf der Suche nach extremen Leichtgewichtmodellen sind, möglicherweise zum Gegenargument werden könnte. Ebenso kleinere Abstriche müssen hinsichtlich der Belüftung des Schuhs gemacht werden, durch die Kunststoff-Verstärkung an der äußeren Vorderseite ist diese nur beschränkt möglich, was sich langfristig auch negativ auf die Haltbarkeit des Schuhs auswirken könnte (von mir aufgrund der beschränkten Test-Dauer aber nicht nachgewiesen werden konnte).

Anzumerken ist abschließend aber auch, dass es sich hierbei um einen Schuh im absoluten Premium-Segment handelt: Das merkt man natürlich am Spielgefühl, das spiegelt sich aber auch im Preis wieder. Wer bereit ist, zwischen 135 und 180 Euro für einen Schuh auszugeben, dem bietet ASICS aber jedenfalls ein äußerst spannendes Modell, das mir in meinen Tests sehr viel Freude bereitet hat und meinen Adidas ubersonic 3 eine langfristige Bleibe im Schuhschrank eingebrockt haben.

Leider habe ich in meinem Video-Review ein paar Specs durcheinander gebracht. Der Schuh hat nicht 420 Gramm, sondern exakt 392. Zudem ist der Schuh mittlerweile für bereits 135 Euro im Angebot zu haben.

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