Babolat

Propulse Rage

4.4 4.4 Sterne Testbericht
von Maximilian Berger Maximilian Berger

Einleitung

Ich bin Mannschaftsspieler bei den Herren und trainiere zwei Mal in der Woche. Außerdem stehe ich im Sommer auch mal ein paar Stunden mehr in der Woche auf dem Court. Ich bin aktuell verletzungsfrei, trotzdem muss ich aus medizinischen Gründen orthopädische Einlagen tragen.

Ich bin ein eher defensiver Spielertyp, der versucht mit viel Variation die Ballwechsel zu bestimmen. Aus diesem Grund ist mein Spiel sehr laufintensiv, nicht nur rechts und links, sondern auch vor und zurück. Es ist für mich also sehr wichtig einen guten Grip mit dem Schuh zu haben, dass ich auch an möglichst alle Bälle herankomme.

Ich habe den Schuh am Samstag, den 09.02.2019 bekommen und in einem Zeitraum von knapp zwei Wochen getestet. Der Schuh wurde gleich zu Beginn einer Belastungsprobe unterzogen, denn ich muss mich auch nach 4-5 Stunden in meinem Tennisschuh noch wohlfühlen. Abgesehen von diesem 7-stündigen Ersttragen, habe ich in der Zeit noch weitere 4 Male mit dem Schuh trainiert. (Total also ca. 12-13 h)

Optischer Eindruck

Das mit Spannung erwartete Paket kam am 09.02. mit DHL an. Der Außenkarton an sich war sehr schön, und in ihm der gewohnte blaue Babolat-Schuhkarton. Darin der Babolat Propulse Rage.

Die Hauptfarbe des Schuhs ist blau, mit neongelben Kunststofflaschen, die sich über die Seiten hochziehen, und ein paar orangefarbenen Akzenten. Ich bin ein Fan von dezent farbigen Schuhen, weshalb mich die Farbgebung sehr anspricht. Ein Designmerkmal, das mir missfällt, ist die schräg eingearbeitete Schnürsenkel-leiste. Ich schätze bei der Entwicklung ergaben sich gewisse Vorteile hinsichtlich des Halts im Schuh. Wen solch kleine Details nicht stören, der trifft auf einen gut Verarbeiteten Schuh, mit Babolat-typischen Designmerkmalen.

Der Großteil der Oberseite des Schuhs ist aus Mesh, verstärkt mit einigen Hartgummi Teilen. Der Großteil des Schuhs ist aus Kunstgewebe oder Gummi. Die Zunge ist nicht wie bei den meisten Schuhen lose, sondern fest in die Fußöffnung integriert. Am unteren Ende ist diese sogar sehr schön angebracht ohne zu große Unebenheiten. Ob der Mesh die gewünschte Atmungsfähigkeit, und die Gummiunterstützungen die erhoffte Stabilität bringen muss der spätere Test zeigen.

Material

4

Design

3

Verarbeitung

5

Am Fuß

Bevor ich den Schuh anprobieren konnte, wechselte ich erst einmal die Einlagen. Für Spieler mit orthopädischen Einlagen ist dieser Absatz vielleicht interessant, für andere wahrscheinlich unwichtig, denn: Ich selber trage normalerweise Igli-Einlagen, welche allerdings an den Seiten ziemlich weit hoch gehen. Aufgrund des Polsterungsstreifens im oberen Hackenbereich passten diese aber leider nicht ganz herein. Aus diesem Grund verwendete ich dann meine normalen Sporteinlagen, die deutlich flacher sind.

Dann endlich konnte ich den Schuh anziehen. Meine Schuhgrößen variieren von 46 – 47, weshalb ich mich für 46,5 entschieden habe, sodass er bloß nicht zu klein ist. Es hat sich herausgestellt, dass diese Größe sehr gut passt, doch wäre eine 46 genauso gut gegangen.

Beim erstmaligen Anziehen sticht sofort die Hackenpolsterung heraus. Dadurch habe ich einen festen Sitz mit der Ferse. Ich persönlich mag es, wenn ich meine Zehen in einem Schuh noch leicht bewegen kann, und diese nicht eingeengt vorne aneinandergedrückt werden. In dem Babolat Propulse Rage hatte ich genug Platz mich nicht eingeengt zu fühlen, aber er saß auch nicht zu locker als dass ich in ihnen schwimmen würde. Die Schnürsenkel lassen sich gut ziehen und bieten eine schöne Einstellung des Halts. Der Fersenbereich ist durch die Polsterung fest im Schuh, doch die Schnürsenkel helfen, sollte das zu wenig sein, nicht bei dem Halt der Ferse mit.

Ich war total überrascht wie leicht sich der Schuh an meinen Füßen anfühlte. Oftmals können Tennisschuhe nur eine gewisse Stabilität aufweisen, wenn sie schwer und bottig sind. Doch der Babolat Propulse Rage ist ganz leicht.

An sich ohne gespielt zu haben bemerkte ich keine Druckstellen und die skeptische Voreinstellung verschwand langsam und wurde zu Freude.

Stabilität

4

Tragegefühl

5

Gewicht

5

Im Spiel

Leider ist es gerade Winter, also muss der Schuh wohl drinnen getestet werden. Wir haben in unserer Halle einen Gummigranulatboden, der sich aber im Prinzip genauso spielt wie normaler Sand. Man kann also ohne Probleme rutschen.

Ich habe ungefähr 10 Minuten auf dem Tennisplatz gebraucht, bis ich mich an den Schuh gewöhnt hatte. Danach habe ich gar nicht mehr gemerkt, dass es ein neuer Schuh ist, und es ging richtig los.

Das Tragegefühl war im dynamischen spiel praktisch gleich gut wie bei der ersten Anprobe; nichts zu meckern also. Generell habe ich mich auch stabil im Tennisschuh gestanden, auch wenn man bei dem ein oder anderen Rutschen mitarbeiten muss. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich direkt am Boden stehe und jede Welle spüre. Dieser wenig bodennahe Kontakt kommt wahrscheinlich von dem vielen Material in der Sohle, was der guten Dämpfung zugrunde liegt.

Ich bin in der ganzen Testzeit nur einmal mit dem Schuh weggerutscht, beim Antritt für einen Stopp.

Leider muss ich sagen, dass ich relativ schnell in dem Schuh geschwitzt habe, was mit dem vielen Kunstfasern zu tun haben könnte. Dazu kommt, dass der Schuh nur eine kleine Öffnung hat und dementsprechend wenig Luft entweichen kann.

Stabilität

5

Tragegefühl

5

Dämpfung

5

Belüftung

3

Detailbewertung

Grip

Die Sohle des Babolat Propulse Rage ist sandplatztypisch ein durchgehendes Fischgrätenmuster, sowohl vorne als auch hinten. Wie bereits angesprochen bin ich einmal ganz am Anfang weggerutscht, aber sonst hatte ich trotz meines laufintensiven Spiels keine Probleme Richtungsänderungen und Antritte auszuführen. Ich hatte sogar mehr Traktion als bei einigen anderen Schuhen.

5

Obermaterial

Die Belüftungselemente über den Zehen funktionieren, doch für „Vielschwitzer“ ist der Schuh nicht so geeignet. Die Hackenpolsterung bietet guten Halt, und sicher davor, dass ein Aufreißen der Fersenregion zu harten Reibungspunkten führt. Normalerweise gelangt im Laufe meines Spiels relativ viel Sand von oben in die Schuhe, doch die vergleichsweise kleine Fußöffnung beugt Sanddünen im Schuh vor.

4

seitliche Unterstützung

Durch die Hartgummiunterstützungen an den Seiten des Schuhs hatte ich kaum das Gefühl seitlich überzukippen. Auch seitliches Rutschen ging gut.

4

Dämpfung

Über die Dämpfung und Abfederung kann ich mich nicht beschweren. Ich hatte nie das Gefühl vom Schuh alleine gelassen zu werden.

5

Abfederung

4

Fazit

Der Babolat Propulse Rage ist ein idealer Schuh für Tennisbegeisterte. Antritt und Bewegung auf Sandplätzen geht super, aufgrund des stabilen Stands und des guten Halts im Schuh. Er ist auch nach mehreren Stunden Spielzeit noch angenehm zu tragen. Die Belüftung ist ausreichend, wenn auch nicht optimal, aber sonst ein rundum vollkommener Tennisschuh. Vielleicht nicht der optimale Schuh für einen Anfänger, aber definitiv was Tolles für alle, die was Neues ausprobieren wollen!

Ich für meinen Teil kann ihn nur empfehlen, deshalb wird er auch mein Begleiter für die kommende Saison!

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