Einleitung
Ich baue meine Punkte gerne mit soliden und variablen Grundschlägen auf und versuche meine Gegner in längere Ballwechsel zu verwickeln. Im Idealfall halte ich meine Gegner hinter der Grundlinie und sobald sich eine Chance ergibt rücke ich ans Netz, um den Punkt dort abzuschließen. Bei der Wahl meines Schlägers achte ich also darauf, dass er mir viel Kontrolle bietet. Sowohl an der Grundlinie als auch am Netz. Aber auch die Power darf nicht zu kurz kommen. Aktuell spiele ich daher einen Head Radical MP mit 295g und einem 16/19 Saitenbild.
Den Babolat Pure Drive habe ich jetzt 2 Wochen getestet. Bespannt habe ich ihn mit 24/23kg und der mitgelieferten Babolat RPM Power Saite.
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Optischer Eindruck
Optischer Eindruck
Optisch ist Babolat mit dem neuen Pure Drive ein wahrer „Hingucker“ gelungen. Der in dunkelblau und schwarz gehaltene Schläger besticht durch sein attraktives Design. Im Vergleich zu den Vorgängern ist das Blau etwas dunkler geworden, was dem Schläger meiner Meinung nach besser steht. Auch der Schlägerkopf ist ovaler geworden.
Im Spiel
Grundschläge
Von der Grundlinie kann der Pure Drive durch seine Power überzeugen. Es ist erstaunlich wie wenig Kraft man mit dem Pure Drive aufbringen muss, um kraftvolle Grundschläge zu erzeugen. Die Große Schlagfläche von 645cm verzeiht auch etwas unsaubere Treffpunkte außerhalb des Sweetspots. Der Schläger bleibt auch bei Misshits sehr stabil und ruhig. Das Schwungverhalten ist sehr angenehm und man muss wenig Kraft aufwenden um die Bälle zu beschleunigen. Vor allem beim Slice kann der Pure Drive überzeugen. Ein Kritikpunkt beim Pure Drive ist, dass man den Ball im Treffpunkt nicht wirklich spürt und somit nie das Gefühl von totaler Kontrolle entwickeln kann. Die „Pure Feel“ Technologie des Schlägers wird mit dem Spruch „Nur das wichtigste Fühlen“ beworben. Gerade das ging mir während des Testens aber ab
Volleys
Der Volley spielt sich mit dem Pure Drive ohne Probleme. Der Ball lässt sich gut beschleunigen und der große Schlägerkopf bietet die nötige Sicherheit am Netz. Lediglich bei gefühlvollen Volleys hat der Pure Drive seine Schwierigkeiten.
Aufschlag
Power Aufschläge gelingen mit dem Pure Drive ohne großen Kraftaufwand. Auch solide Kick und Slice Aufschläge sind möglich. Wobei ich mir bei den Kickaufschlägen noch mehr Aggressivität erwartet/erhofft habe. Da konnte der Pure Drive nicht ganz überzeugen
Return
Durch den vergrößerten Sweetspot des Pure Drive sind alle Returnvarianten gut zu spielen. Der Schläger bleibt auch bei unsauberen Treffpunkten ruhig in der Hand
Detailbewertung
Komfort
Der Schläger spielt sich sehr angenehm und verzeiht auch nicht ganz ideale Balltreffpunkte. Er lässt sich ohne viel Kraftaufwand spielen
Kontrolle
Hier hat der Pure Drive seine größte Schwäche. Das „satte“ Gefühl im Treffpunkt fehlt und musste offensitlich der Power weichen.
Spin
Durch sein 16/19er Saitenmuster kann der Spieler gut Topspin erzeugen. Aber auch der Slice ist überzeugend und mit geringem Kraftaufwand zu spielen
Power
Die größte Stärke des Pure Drive. Power ohne Ende
Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets
Der größte Vorteil ist sicher der große Sweetspot, der schlechte Treffpunkte verzeiht gepaart mit der Power, welche der Schläger generieren kann. Der größte Nachteil gegenüber anderen Rackets ist die fehlende Kontrolle, die der Pure Drive bietet. Hier gibt der Schläger zu wenig Feedback an den Spieler weiter. Eventuell auch dem dicken Rahmen geschuldet.
Fazit
Der Pure Drive spielt sich sehr angenehm und eignet sich besonders für Spieler die gerne druckvolles Tennis spielen und dadurch ein wenig auf Kontrolle verzichten können. Durch den großen Sweetspot verzeiht der Schläger sehr viel und bietet auch ungeübteren Spielern ein gutes Spielgefühl.
Daher eine Kaufempfehlung für Spieler, die einen fehlerverzeihenden Schläger mit viel Power suchen.
Gefühlvollere Spieler, die sich mehr Kontrolle und Feedback des Schlägers wünschen, sollten ihr Auge eher auf andere Modelle richten.