Head

Graphene 360 Speed MP

4.56 4.56 Sterne Testbericht
von Thomas Blumenthal Thomas Blumenthal

Einleitung

Hey Leute, ich bin 36 Jahre, habe aufgrund von kleinen Verletzungen die letzten Jahre kaum LK-Punkte sammeln können und somit eine LK von 10. Ich spiele druckvolles Tennis mit meiner Vorhand mit dem Ziel den Punkt so schnell wie möglich zu beenden. Bei meiner Rückhand verwende ich vorwiegend einen tiefen Slice, um meinen Gegner in Bedrängnis zu bringen. Ans Netz geht es um die Punkte abzuschließen bzw. als Serve and Volley Variante, um den Gegner zum Nachdenken zu bringen.

Ich bin der typische Dauertester von Schlägern. Nicht weil ich nicht zufrieden bin, sondern weil mich einfach die meisten Schläger interessieren und ich mich selbst ein Bild von den Schlägern machen möchte, da mir bis dato Testberichte in Magazine oder so wenig geholfen haben.

Aktuell besitze ich den Head Graphen Touch Radical MP, den Head Graphene Touch MXG 3 sowie den Head Graphene Touch Speed MP, also den Vorgänger meines heutigen Testberichtes.

Deswegen freue ich mich besonders, den neuen Speed MP testen zu können.

Den Head Graphene 360 Speed MP habe ich am 09.08.2018 erhalten und habe ihn danach ausgiebig bis zum 18.08.2018 getestet, im Training sowie im Medenspiel am vergangenen Wochenende. Da ich eigentlich jeden Tag auf dem Platz stehe zum Spielen sind dort einigen Teststunden zusammen gekommen.
 

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Der Schläger wurde mit einer Head Lynx (24/24) besaitet geliefert. Vom Farbmuster her ähnelt er, wenn man vom weiten guckt, dem Babolat Pure Strike durch die 2 Farben am Schlägerherz. Im Vergleich zu seinem Vorgängermodell (3 Farben und alles matt) kommt der neue Speed viel edler daher. Von der Verarbeitung wirkt der Graphene 360 Speed MP auch hochwertiger als sein Vorgänger, da ich dort oft mit Lackplatzern an den Ösen zu kämpfen hatte. Die Erhöhung des Beam (von 22 auf 23 mm) sieht man optisch auch nicht, ist vielleicht dem zusätzlichen Graphene geschuldet.

Für sein optisches Auftreten bekommt der neue Speed glatte 5 Punkte, da es optisch für mich aktuell nichts schöneres gibt, vor allem mit der Head Lynx in grün ergibt sich ein perfektes Gesamtbild. Ein kleiner Kritikpunkt besteht dennoch für mich, da die Schutzkappe am Schlägerkopf bisschen länger als sonst ist, bleiben beim Spielen Filzfussel von den Bällen dort drin kleben. Hier müsste man sich fragen wie Head das übersehen konnte. Der Schläger wiegt so wie ich ihn spiele mit Overgrip und Headdämpfer 323 Gramm.

5

Im Spiel

Grundschläge

Die Grundschläger führen sich satt und man kann sehr viel Power entwickeln ohne direkt gleich zu überpowern. Mit der Vorhand kann ich für mein Spiel genug Spin erzeugen und der Slice spielt sich auch knackig und satt. Habe das Gefühl, dass man den Ball länger und direkter auf dem Saitenbett spürt und man eine bessere Verbindung zum Ball bekommt. Man braucht eigentlich kaum Zeit um sich an den neuen Schläger zu gewöhnen. Der Speed MP ist sehr stabil bei den Grundschlägen, aber für meine Verhältnisse, trotz 100er Kopf nicht so fehlerverzeihend, wie man hofft.

4

Volleys

Die Volleys lassen sich solide und druckvoll spielen aufgrund der Balance des Schlägers (laut Herstellerangaben bei 32 cm unbespannt). Man hat ein gutes Gefühl und alles geht leicht von der Hand bzw. vom Schläger weg. Das gleiche gilt auch für die Schmetterbälle. Der Schläger lässt sich einfach und schnell manövrieren.

5

Aufschlag

Beim Aufschlag war bzw. ist mein absolutes Highlight mit dem Schläger, da er die Power für einen harten / schnellen Aufschlag perfekt annimmt, aber auch Slice und Kick ist ohne Probleme möglich. Man hat einfach ein direkteres Gefühl. Kontrolle, Power und Touch, einfach alles im Maximum vorhanden.

5

Return

Beim Return hatte ich manchmal meine Schwierigkeiten, da ich bei der Rückhand den Return meistens nur Blocke bzw. mit Slice spiele und mit der Vorhand oft direkt zu viel will und überpower. Bei der Rückhand war alles gut, aber die Anfangszeit bei der Vorhand wusste ich noch nicht wirklich damit umzugehen, da die Bälle teilweise links und rechts bis an den Zaun geflogen sind, da ich auch nicht meine Gewohnheit was das Returnspiel betrifft verändern wollte. Nach paar Trainingseinheiten und einem Medenspiel wurde das deutlich besser.

4

Detailbewertung

Komfort

Der Speed MP fühlt sich einfach gut in der Hand an. Ich mag auch einfach die Griffform von Headschlägern. Beim Spielen merkt man einfach, dass man da was „Tolles“ in der Hand hat. Mit seinem Gewicht für mich als Medenspieler einfach perfekt. Er lässt sich ruhig spielen und bekomme auch keine Arm oder Schulterprobleme, welches ich zum Beispiel bei längeren Einheiten mit seinem Vorgänger des Öfteren mal hatte.

5

Kontrolle

Die Kontrolle bei den allen Grundschlägen, egal ob Slice, grade oder mit Spin waren unglaublich gut. Bei den Stops hatte man einen unglaublichen Touch. Diese Kontrolle hätte ich mir gerne auch bei dem Return gewünscht. Die Schläge wo man mehr Zeit hat, wie Aufschlag sind einfach ein Traum für meine Bedürfnisse.

4

Spin

Obwohl der Schläger viel Speed entwickelt kommt für mein Spiel der Spin nicht zu kurz. Man muss jedoch aufpassen, damit man anfangs nicht überpowert bei den Spinschlägen, diese können dann doch manchmal bisschen weiter fliegen, wenn man sich noch nicht an den Schläger gewöhnt hat.

4

Power

Hier spricht der Schläger und der Name Speed eigentlich für sich. Für mein Empfinden ist es sehr leicht Power mit diesem Schläger zu entwickeln. Es macht einfach mega viel Spaß mit dem Schläger auf dem Court sich die Bälle bei Ralleys um die Ohren zu kloppen.

5

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Ich fange mal mit dem optischen Nachteil für mich an. Ich kann es nach wie vor nicht nachvollziehen, warum die Schutzkappe breite ist als für andere Schläger? Dass diese nicht abgerundet ist, okay in Ordnung, aber warum bleibt da der Filz dran. Warum? Das nervt irgendwie, auch wenn andere jetzt vielleicht lachen werde. Falls Head hierfür neue Grommets / Ösenbänder rausbringen, die anders sind, dann sagt mir bitte Bescheid.

Gegenüber meinem Graphene Touch Speed MP gibt es bis auf den o. g. optischen Punkt für mich nur Vorteile und Verbesserungen, wenn man mal den Preis außer Acht lässt. Aber hier weiß ich auch, dass Head sich hier im normalen Rahmen befindet.

Wenn ich den Graphene 360 Speed MP mit meinem Head MXG 3 vergleiche, dann schneidet der Speed nur in der Stabilität schlechter ab. Aber da kann meiner Meinung nach dem MXG 3 eh kein anderer Schläger etwas vormachen. 

Fazit

Hier weiß ich nicht, ob ich hier neutral bleiben kann, da ich absolut begeistert bin von dem Schläger. Meine alten Speeds (insgesamt 4 Stück), um weiter mit dem neuen zu spielen. Ich denke es kann kaum ein besseres Kompliment für einen Schlägertest geben als danach zu wechseln. Für jeden Spieler / jede Spielerin, der/die den alten Speed spielt, sollte ein Test des Head Graphene 360 Speed MP ein absolutes MUSS sein. Kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass jemand danach bei seinem Schläger bleiben würde. Der Speed hat mich, wie ihr hier lesen könnt in fast eigentlich alle Punkte überzeugt, einfach ein unglaublich gelungenes Upgrade zum Graphene Touch, auch vom optischen.

Überzeugt?