Head

Gravity MP & exp. Tour 1.25 Saite

4.33 4.33 Sterne Testbericht
von Daniel Kunst Daniel Kunst

Einleitung

Als typischer Senioren-Turnierspieler (Hessenliga Herren 50 und 40 TEVC Kronberg) spiele ich viel Rückhand-Slice, Vorhand-Topspin und in der Not auch Vorhand-Slice. Stopps und Lobs gehören zu meinem Spiel ebenso wie regelmäßige Netzangriffe. Mein Schwung ist eher kurz. In über 45 Jahren habe ich schon viele Schlägermarken gespielt. Seit 2008 Jahren spiele ich den Babolat Aero Pro (aktuell den Babolat Pure Aero 2019). Wichtig bei der Schlägerwahl ist für mich eine hohe Ballkontrolle in Verbindung mit ordentlicher Power. Gleichzeitig muss der Schläger auch Fehler verzeihen können. Ich bevorzuge ein Schlägergewicht um die 300 g und ein 16/19er Saitenbild. Bei der Besaitung bevorzuge ich Spinsaiten wie z. B. die Babolat RPM Blast, die ich mit 23/22 kp eher weich bespannen lasse.

Getestet habe ich den Schläger in diversen freien Trainings und Trainingsmatches in der Halle auf Sand und Teppich mit Granulat. Die Testdauer betrug rund 12 Stunden.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Das Flip-Design des Head Gravity MP ist ein echter Hingucker. Jedem meiner Trainingspartner fiel mein neuer Schläger sofort auf. Etwas irritierend beim Design finde ich die Farbunter-brechung, die aussehen als sei der Rahmen gebrochen. Die Form in Verbindung mit der hoch-wertigen Verarbeitung und einer matten Lackierung verleihen dem Racket einen sehr edlen und eleganten Gesamteindruck.

5

Im Spiel

Grundschläge

Der Head Gravity MP lag vom ersten Schlag sehr gut in der Hand und ließ sich problemlos spielen. Die Grundschläge funktionierten von Testbeginn an einwandfrei. Der giftige, tiefe Rückhandslice war geradezu sensationell. Beeindruckend war die Kontrolle bei allen Schlägen.  Auch Topspin-Schläge nimmt der Schläger gut an. Sehr gut kann man mit dem Gravity MP Pro ein hohes Tempo des Gegners mitnehmen. Defensivschläge in größter Not sind ebenfalls problemlos möglich. Auch in Sachen Touch brilliert das Racket.

5

Volleys

Der Volley spielt sich gut und kontrolliert. Insgesamt muss man aber beim Volley etwas mehr arbeiten bzw. sehr exakt treffen. Bei „Notvolleys“ (weit weg vom Körper) hat mich der Gravity Pro nicht voll überzeugt.

3

Aufschlag

Slice- und Kick-Aufschläge spielen sich einwandfrei und ermöglichen Aufschläge mit geringen Fehlerquoten. Versucht man mit etwas mehr Tempo aufzuschlagen stößt der Schläger nach meinem Empfinden an seine Grenzen.

3

Return

Beim Return zeigt der Gravity Pro keinerlei Schwächen. Blockreturns, Slice-Returns oder aggressiv gespielte Vorhandreturns spielen sich mit dem Racket sehr gut.

5

Detailbewertung

Komfort

Der Schläger spielt sich sehr angenehm und verzeiht auch kleinere Ungenauigkeiten beim Treffpunkt des Balls. Besondere Belastungen für Arm oder Schulter konnte ich auch nach zweistündigen Trainingseinheiten nicht feststellen.

5

Kontrolle

Das Spielgefühl ist sehr direkt und ermöglicht ein sehr kontrolliertes Spiel. Dadurch hat man immer das Gefühl zu wissen, was man tut. Gute Länge bei voller Kontrolle!

5

Spin

Das 16/20er Saitenmuster ist eher ungewöhnlich aber auf alle Fälle auch für Topspin-Schläge sehr geeignet.  Noch mehr als der Topspin hat mich der Rückhand-Slice überzeugt, der in jeder Lage „gestochen scharf“ war.

4

Power

Der Schläger erzeugt eine ordentliche Power, die aber nach meinem Empfinden ruhig noch etwas höher sein könnte. Mit 2 – 3 kp weniger Besaitungshärte hätte ich mich wahrscheinlich noch wohler gefühlt.

4

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Gegenüber meinem aktuellen Racket dem Babolat Pure Aero 2019 sehe beim Head Gravity MP Vorteile beim Rückhand-Slice und bei Grundschlägen mit weniger Vorwärtsdrall. In Sachen Topspin, Power, Volley und Aufschlag fühle ich mich mit dem Babolat wohler. In diesem Zusammenhang muss man aber auch berücksichtigen, dass Besaitungshärte des Head Gravity MP sicher 2 – 3 kp höher war, als bei meinen Babolat Rackets. Im Vergleich zu anderen Head Rackets, die ich in der jüngsten Vergangenheit getestet habe, spielt sich der Gravity MP um einiges kraftvoller.

Fazit

Der Head Gravity MP spielt sich vom ersten Moment an völlig problemlos und angenehm. Das Spielgefühl ist sehr direkt. Aus meiner Sicht eignet sich der Schläger für Allroundspieler mit guter Technik, die eine gute Mischung aus Power und Kontrolle suchen. Mit 295 Gramm ist der Schläger nicht allzu schwer und somit für Club- und Turnierspieler unterschiedlicher Altersklassen (z. B. U18 männlich, Damen sowie spielstarke Herren 40/50) geeignet.

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