Head

Gravity S & exp. Tour 1.25 Saite

4.44 4.44 Sterne Testbericht
von Patrick Futterknecht Patrick Futterknecht

Einleitung

Meinen Spielstil würde ich als „Wühler“ bezeichnen. Hinter der Grundlinie fühle ich mich zu Hause. Meine Matches gewinne ich definitiv aufgrund meiner niedrigen Fehlerquote, nicht wegen meiner Fähigkeit Winner zu schlagen.

Da ich also eher defensiv ausgelegt bin, ist es mir wichtig, dass ich mit kurzen Ausholbewegungen möglichst viel Speed aus meinen Schlägen bekomme. Gepaart mit einem engen Saitenbild, dass für die nötige Kontrolle sorgt.

Aktuell spiele ich den HEAD Graphene 360 Speed PRO (Saitenbild 18/20) mit einer 1,2er Isospeed Saite.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Auf den ersten Blick fällt sofort das einzigartige Design des Schlägers auf. Auf der einen Seite im zarten Grün, auf der anderen Seite im zarten Rot gehalten ist das Erscheinungsbild schon ziemlich einzigartig. Auch der vergrößerte Schlägerkopf der Serie S (103 Inch) sticht sofort ins Auge.

Als kleiner Bonus ist das Racket mit der neuen „HEAD Experimental TOUR“ Saite bespannt. Die Saite macht nicht nur optisch was her, soll auch durch ihr 6-Kant-Design für mächtig viel „Grip“ sorgen.

5

Im Spiel

Grundschläge

Der Schläger verzeiht so gut wie jeden unsauberen Treffer. Der enorm vergrößerte Sweet Spot(+ der vergrößerte Schlägerkopf dieser Serie) hilft wo er nur kann. Mit anderen Schlägern geschlagene, klassische Rohrkrepierer oder Rahmenbälle beschleunigen ohne große Mühe aus dem 16/20 Saitenbild in Richtung Spielhälfte des Gegners.

5

Volleys

Hier reiht sich der Head Gravity S nahtlos in die anderen Graphene Serien ein. Guter Touch und angenehmes Abfedern sind die Folge. Lediglich der größere Schlägerkopf ist hier, sollte man ansonsten einen 100 Inch Kopf spielen doch deutlich merkbar und irritiert bei den ersten Schlägen ein wenig. In Kombination mit der HEAD Experimental Tour 1,25 Saite hat man jedoch ganz viel Gefühl und hat man den Eindruck mit seiner verlängerten Hand zu agieren.

4

Aufschlag

Auch hier ähnlich wie bei den Grundschlägen. Der große Sweet Spot verzeiht viel und hilft auch hier enorm. Ein wenig mehr Schwunggewicht wäre für die Power allerdings doch, aus meiner Sicht, notwendig. Der Aufschlag, als Königsdisziplin, wirkt hier aber gar nicht mehr so königlich schwierig ;-)

4

Return

Hier fehlt mir persönlich, aufgrund meiner Spielanlage, das ein oder andere Gramm beim Gewicht des Schlägers um die Schwungmasse so richtig ausnützen zu können. Der vergrößerte Schlägerkopf hilft aber auch hier, unter Bedrängnis, sauber zu treffen. Für das geringe Gewicht des Schlägers - mit nur 285 Gramm - ist es jedoch überraschend, wieviel Power aus den Schlägen kommt.

4

Detailbewertung

Komfort

Vom Komfort der Graphene 360+ Serie bin ich von Anfang an überzeugt. Das Racket liegt toll in der Hand und verspricht enorme Entlastung der Schlaghand, ohne dabei den nötigen Punch zu verlieren. Der extrem weiche Rahmen macht das Racket extrem komfortabel.

5

Kontrolle

Der Schläger hat gute Power, ohne dabei Kontrolle vermissen zu lassen. Die Streuung ist überschaubar. Aber wieder sticht der vergrößerte Sweet Point ins Auge, mangelnde Kontrolle kann man diesem Racket bei Gott nicht nachsagen. Wer also dazu neigt, Gedanklich einen Schritt weiter zu sein und dann in der Regel das Problem hat unsauber zu treffen, ist bei diesem Racket genau richtig.

5

Spin

Auch wenn ich selbst nur wenig bzw. bedarfsorientiert Spin spiele, kann ich sagen, dass der Schläger den Topspin sehr gut annimmt und weitergibt. Spin-Spieler kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten. Das 16/20 Saitenbild ist in Kombination mit dem leicht vergrößerten Schlägerkopf offener als bei einem klassischen 18/20 Saitenbild, insgesamt ein sehr neutrales Saitenbild. Die Kombination mit der Saite Experimental Tour passt hier perfekt und greift hier die Saite sehr schön. Man hat den Eindruck als würde sich jede der 6 Kanten der Saite in den Ball fräsen und diesen zum rotieren bringen.

4

Power

Für das moderate Gewicht des Schlägers erzeugt der Head Gravity S enorme Power (ihr wisst schon Sweet Point und so ;-)). Aber auch die größere Schlägerfläche ist hier sicher entscheidend.  

4

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Kontrolle und Komfort sind mit Sicherheit die Vorteile dieses Schlägers. Mit minimalstem Aufwand das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen – unter dieser Prämisse muss dieses Racket entwickelt worden sein.

Fazit

HobbyspielerInnen oder auch DoppelspielerInnen kommen bei diesem Racket voll auf ihre Kosten.

Der Schläger verzeiht sehr viel und vermittelt großartigen Komfort. Mit recht wenig Aufwand bekommt man doch sehr gute Schläge aus dem Racket, was für mich persönlich die Größte Überraschung war.

Der HEAD Gravity S ist ein Komfortschläger wie er im Buche steht. Das moderate Gewicht hat den Vorteil der guten Manövrierbarkeit und der vergrößerte Sweet Point in Kombination mit der größeren Schlagfläche verzeiht auch den ein oder anderen Schritt den man zu wenig macht.

Wer sich ein wenig aus der Komfortzone bewegen möchte und regelmäßig Wettkampftennis spielt, wird vermutlich eher zu den Serien MP, PRO oder Tour greifen. Nichts desto trotz schmälert dieser Umstand in keinster Weise das Erscheinungsbild des „S“.

Gepaart mit der neuen Saite „HEAD Experimental Tour“ wird dieses Racket viele HobbyspielerInnen glücklich machen.

Nach 10 Stunden intensivem Test zeigt sich auch die Saite noch recht frisch. Sie baut nur langsam ab und macht die Kombination Racket plus Saite einfach riesigen Spaß.

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