Head

Gravity Tour & exp. Tour 1.25 Saite

4 4 Sterne Testbericht
von Florian Goosmann Florian Goosmann

Einleitung

Ich spiele eher „klassisches“ Tennis, recht glatte Vorhand, Rückhand-Slice – seit mehr als zehn Jahren allerdings wegen Arm- und Rückenproblemen (vor allem beim Aufschlag) keine Mannschaft mehr. Habe lange Zeit den blauen Head Pro Tour 630 (von Thomas Muster) und anschließend den weinroten Head Prestige Tour 600 gespielt, bin dann wegen des Arms auf ein Babolat-Racket umgestiegen, suche seither jedoch die Vorhand. Vor ca. einem Jahr bin ich zum Wilson Pro Staff 97RF Autograph gewechselt, aktuell spiele ich die etwas leichtere Variante, den Wilson Pro Staff 97 CV.

Testzeitraum Head Gravity Tour: 8. bis 20. Dezember 2019

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Definitiv ein Schläger, der polarisiert: Die unterschiedlich gefärbten Seiten des Schlägers (korallenblau, pink) ist nicht jedermanns Ding – leider auch meins nicht. Ich mag gern schlichte Schläger, wie die „alten“ Heads.

2

Im Spiel

Wer Head-Schläger kennt, fühlt sich mit dem Gravity direkt wohl. Was mir gefallen hat: Er ist ein „ehrlicher Schläger“. Der Ball geht dahin, wo er hin soll. Und wenn er ins Aus gegangen ist, wusste ich recht schnell, warum. Ich hasse es bei so manch anderem Racket, wenn man scheinbar zwei gleiche Schläge abliefert – und einmal der Ball komplett verzieht. Das war hier nicht der Fall. Schön: Der Gravity vermittelt das klassische Head-Gefühl, die Grundschläge klingen satt im Treffpunkt, auch beim Volley. (Aufschläge und Returns habe ich nur wenige gemacht.)

Grundschläge

5

Volleys

5

Aufschlag

Return

Detailbewertung

Kurz als Info: Ich hatte früher Armprobleme, allerdings am Knochen – der „gewöhnlich“ armschonende Schläger ist nicht immer armschonend zu mir (und umgekehrt). Dabei liebe ich Head – das „Head-Gefühl“ ist einzigartig. Allerdings nicht immer sehr komfortabel. Der Gravity wirkt, vermutlich durch das Graphene 360, sehr gedämpft – mir gefällt das. Armprobleme hatte ich mir ihm nicht. Dafür aber mächtig Kontrolle und gute Power! Interessant: Als ich die erste Vorhand gespielt habe, hatte ich einen guten Bogen über‘s Netz, der Ball ging durchweg dahin, wo er hinsollte. Eine „Spin-Machine“ ist der Schläger mit 18/20er-Besaitung zwar nicht, aber durch den recht runden Rahmen kriegt man doch etwas gratis Spin mit in den Schlag.

Bei der durchgezogenen Rückhand – meinem schwächeren Schlag – hat mir etwas die Kontrolle gefehlt, bzw das Gefühl zu wissen, wo der Ball landet. (Das war früher auch beim Pro Tour der Fall.) Liegt natürlich an mir, aber mal als Info. Ich habe mir zuletzt auf der Rückhand mit einem etwas leichteren Schläger mit offeneren Saitenbild leichter getan, weil ich etwas mehr Spin in den Schlag bekommen habe. Beidhänder tun sich dabei vielleicht hier etwas leichter. Der Slice hingegen (spiele ich sowieso zu 95 Prozent) war auf den Punkt.

Komfort

4

Kontrolle

5

Spin

3

Power

4

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Im Vergleich zum „alten“ Pro Tour oder Prestige ist der Gravity einfacher zu spielen und vielleicht deshalb geeignet für Spieler, denen der Prestige mittlerweile zu extrem ist ist. Der Gravity Tour holt das alte Head-Geühl in die heutige Zeit und ist vielleicht deshalb für Spieler interessant, die mal wieder zu Head wechseln wollen. Der Gravitiy Tour selbst wiegt unbesaitet 305 Gramm, hat ein 22er-Profil und eine Schlagfläche von 645qcm².  Er ist in einer „schwierigeren“ (mit 315 Gramm und 20er-Rahmenprofil) und vier leichteren Varianten erhältlich.

Fazit

Sehr kontrolliertes Racket, das ich (trotz seiner Farbe ;-)) noch weiterspielen werde. Und Spielern empfehle, die eine Mischung aus klassischem (geraden) und modernen Tennis (mit einigermaßen Spin) spielen. Kontrolle und Power schließen sich ja eigentlich gerne aus – hier aber passt das Gesamtpaket.

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