Cyber Flash

Mein Spiel kann als aggressives Grundlinienspiel kategorisiert werden. Im Speziellen mit der Vorhand – gleichzeitig meine größte Waffe – versuche ich, Druck zu erzeugen und den Gegner zum Fehler zu zwingen. Die Rückhand spiele ich beidhändig mit etwas weniger Spin als die Vorhand, wobei der Fokus auf einem verlässlichen und sicheren Grundschlag liegt. Aufgrund von meiner Größe von 190 cm habe ich Schwächen bei kurzen, niedrigen Bällen. Leider habe ich außerdem keinen „natürlichen“ Volley, sodass ich zu zögerlich ans Netz aufrücke.

Vom Pro Staff kommend spiele ich seit Jahren die Blade-Linie von Wilson (Blade 98) in 16x19, wobei ich nicht jede Iteration mitgemacht habe. Zu meinen Lieblingssaiten zählen die Solinco Tour Bite und Hyper-G, die Gamma iO sowie die Luxilon 4G. Als billige Alternative möchte ich hier die Cyber Power von Pro’s Pro anführen, welche für mich sehr ähnliche Eigenschaften zu einem Bruchteil des Preises mitbringt, jedoch große Defizite bei der Haltbarkeit hat.

Die Cyber Flash habe ich in der Farbe grau in 1,25 mm Stärke getestet. Haptisch macht sie einen angenehmen Eindruck und lässt sich problemlos besaiten. Die Farbe harmoniert recht gut mit dem Blade 98 v7, würde mich also auf dem Platz erst Mal nicht schämen.

Mein Anspruch an die Saite ist, dass diese sehr wenig „Eigenpower“ bietet. Diese erzeuge ich selbst durch eine lange und schnelle Schlagbewegung.

Die Cyber Flash entspricht diesem Saitentyp – wenig Eigenpower, gute Kontrolle. Für meinen Geschmack macht sie eine Spur mehr Dampf wie meine eingangs erwähnten Stammsaiten. In normalen Ballwechseln konnte ich ausreichend Speed erzeugen. Leichte Probleme hatte ich bei „toten“ Bällen, also Bällen, die mit kaum Geschwindigkeit bei mir ankamen. Ging ich hier ordentlich auf den Ball, hatte ich etwas mehr Bälle im Out als ich das gewöhnt bin. Etwas Ähnliches konnte ich bei den Aufschlägen beobachten: Hier hatte ich eine höhere Fehlerquote – und zwar nicht durch Bälle im Netz, sondern im Aus.

Kontrolle und Spin sind wahrscheinlich jene Merkmale, auf die ich am meisten Wert lege. Die Cyber Flash wurde diesem Anspruch gerecht. Die Platzierung der Schläge war kein Problem und ich hatte nicht das Gefühl, Veränderungen meiner gewohnten Schlagbewegungen vorzunehmen. Der Ball fühlt sich angenehm im Saitenbett an und das Schlaggeräusch ist gut. Wo mir die Saite sehr gut gefallen hat, ist beim Volley. Hier kam mir die eine Spur größere „Lebendigkeit“ bei gleichzeitig hoher Kontrolle entgegen und ich fühlte mich sicher – und das bedeutet schon etwas bei meinen Volleykünsten. 4

Gefühl… „Hat der Daniel eh nicht“, würden meine Mannschaftskollegen sagen. 4

Die Saite ist eine Kontrollsaite, so weit so gut. Trotzdem mag ich Saiten, welche „spinfreundlich“ sind, insbesondere für den Sandplatz. Die Cyber Flash ist sicher keine Wunderwaffe diesbezüglich – kann sie auch nicht sein. Trotzdem würde ich sagen, dass es in dieser Klasse von Saiten Vertreter gibt, die ein etwas größeres Spinpotenzial bieten. Der Spin muss selbst generiert werden, die Saite verhält sich demgegenüber „pragmatisch“ – unterstützend wirkt sie nicht, aber stellt den Spieler auch nicht vor eine ungerechte Herausforderung. 3

Mir ist wichtig, dass die Saite ihre Spieleigenschaften nicht im Lauf der Zeit verändert. Deswegen stehe ich beispielsweise profilierten Saiten skeptisch gegenüber. Die Cyber Flash bietet nach meiner Erfahrung aber ein gutes Paket, welches sich auch nicht großartig ändert. Die Spannung ging nicht zu stark verloren, auch das Saitenbett blieb angenehm „stabil“. Saitenverrutschen konnte ich beispielsweise kaum beobachten – auch ein Aspekt, den ich positiv vermerke.

Die Saiten, die ich spiele, nutzen sich aufgrund meiner Spielweise recht schnell ab. Daher ist die Haltbarkeit für mich als Selbstbesaiter ohnehin nicht allzu wichtig. Die Cyber Flash ist nach 4 h testen noch absolut in Ordnung. Mehr als 3-4 Matches spiele ich normalerweise sowieso keine Saite.