Yonex

VCORE 100L

4.56 4.56 Sterne Testbericht
von Helmut Ploder Helmut Ploder

Einleitung

Mein Name ist Helmut und ich spiele in der grünen Steiermark Meisterschaft. Mit meiner „International Tennis Number“ (kurz ITN) zwischen 2,50 und 3,00 bestreite ich meine Matches in der Landesliga A oder Landesliga B.

Seit Jahren spiele ich das „NadalRacket“, den Babolat Pure Aero 300g. Wie das bereits vermuten lässt, ist mein Spiel mit soliden Grundschlägen aufgebaut. Bei der Vorhand viel Topspin und bei der Rückhand mit viel Slice. Bei meiner Körpergröße von knapp über 1,90 m ist eine gute Reichweite vorhanden, was am Netz bei einem Volley oder Smash durchaus Vorteile bringt. Ich fühle ich mich am Netz sehr wohl und spiele die Schläge am Netz sehr solide und präzise, sodass mir auch das Doppel spielen sehr liegt und große Freude bereitet.

Die Bereitschaft das Schlägermodell zu wechseln, ist durchaus vorhanden. Meine bisherigen Versuche auf etwas „Neues“ beschränkten sich auf Modelle der Marke Head wie Radical, Prestige, Speed und dergleichen. Nach Tests der Rackets, bin ich aber immer wieder zum Fazit gekommen, dass ein Wechsel von meinem derzeitigen Racket, dem Babolat Pure Aero 300 g nur mit vielen „Trainerstunden“ möglich ist.

Generell hat man von den Yonex Schlägern in letzter Zeit viel Positives gehört (was die Spieleigenschaften angeht), aber irgendwie kam ich vorher noch nie dazu, einen auszuprobieren. Kann mich der Yonex Schläger zum Wechsel bringen?

Aufgrund der derzeitigen Wetterverhältnisse konnte ich den Schläger bislang nur 2mal je 1,5 Stunden testen.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Was bei den Yonex Schläger sofort auffällt, ist die „obere Rundung“ der Schlägerfläche, die eben doch etwas gerader und somit breiter ausfällt. Dies ist natürlich immer Geschmacksache. Mir selbst gefällt es nicht 100%ig, aber das soll/muss jeder selbst entscheiden. Schlussendlich soll es um die Spieleigenschaften gehen und eine „super Optik“ wäre nur ein Bonus.

Das Farbdesign finde ich aber sehr gelungen. Mit den Farben rot/schwarz, dazu dezent blau, schaut das Racket Top aus und passt auch gut zur originalen Yonex Tennissaite (was für viele ja auch nicht unwichtig ist, denn bekanntlich spielt ja auch das Auge mit).

4

Im Spiel

Grundschläge

Ich war überaus positiv überrascht, wie „angenehm“ sich der Schläger spielen ließ. Hier handelt es sich um die etwas leichtere VCORE Version (280g), ein bisschen fehlte die Power. Aber wenn jemand darauf hauptsächlich wert legt, wird man sich nicht die 280g zulegen, sondern das schwerere Modell versuchen (300g). Aber durch das leichtere Gewicht war der Komfort natürlich höher, ging überhaupt nicht auf den Arm. Auch Kontrolle und Spin waren gut.

4

Volleys

Die Volleys ließen sich super angenehm spielen, da war ich am meisten überrascht. Egal ob gefühlvolle Volleys an die Grundlinie bzw. Stopps, als auch druckvolle Volleys haben sich super kontrollieren und ohne viel Anstrengung spielen lassen. Gingen quasi wie von selbst.

5

Aufschlag

Auch beim Aufschlag fand ich, gäbe es noch ein bisschen Powerpotential. Dafür tut man sich mit Präzisen Kick- bzw. Slice-Aufschlägen sehr leicht. Und das bereits ab der ersten Stunde, war sehr angenehm.

4

Return

Ich bin keiner, der bei den Returns bereits auf einen Winner geht, sondern möchte den ersten Ball präzise und mit Spin ins Feld bringen. Egal ob geblockt oder geschwungen, die Bälle lassen sich wirklich angenehm und präzise setzen.

5

Detailbewertung

Komfort

Wie schon oben erwähnt, bietet das Racket einen super Komfort. Man hat immer ein gutes Schlaggefühl und spürt keinerlei Anstrengung oder Zwicken im Arm.

5

Kontrolle

Das Racket bietet eine sehr gute Kontrolle. Man kann die Bälle meistens sehr präzise in die Gegend, wo man sie auch haben will, setzen. Egal ob Winkelbälle, Slice oder auch Volleys, ließ sich alles gut kontrollieren.

5

Spin

Mit dem Racket konnte relativ einfach guter Spin erzeugt werden. Mehr geht zwar immer, aber es war schon ziemlich gut.

5

Power

Die Grundpower war schon sehr gut, aber hier wäre noch ein bisschen Potential nach oben. Hier kann man dann zwar bisschen mit der Saite experimentieren (Besaitungshärte runter, dünnere Saite), aber eine Powermaschine wird es deswegen wahrscheinlich trotzdem nicht.

4

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Ich denke, der Yonex VCORE 100L ist ein super Schläger für Damen, ältere Spieler bzw. Spieler mit Armproblemen. Diese Annahme begründe ich durch das doch leichtere Gewicht (280g), sodass sich der Schläger super angenehm spielen lässt und es sich nicht auf den Arm auswirkt. Dies eben ein bisschen auf Kosten der Power.

Ein riesen Unterschied zu meinem jetzigen Racket (Babolat Pure Aero) ist die Auswirkung eines „Mishits/Rahmenballs“. Während der Babolat Schläger diese verzeiht, merkt man diese beim Yonex doch sehr, in negativer Weise (viel Powerverlust, Länge der Bälle drastisch kürzer). Aber das dürfte natürlich auch mit der Rahmenbreite zu tun haben, denn es gibt derzeit eher wenige Rackets, welche einen so breiten Rahmen haben, wie der Pure Aero von Babolat und jener von Yonex ist doch einiges schmäler.

Fazit

Ich habe das Erste Mal ein Yonex-Racket gespielt/getestet, und war durchwegs positiv überrascht. Die „fehlende“ Power machen die gute Kontrolle und der Komfort wieder wett. Auch das Spinverhalten war sehr gut. Sensationell waren die Eigenschaften beim Vollieren. 100%ige Testempfehlung für alle!!
Mich hat der Schläger nun doch neugierig gemacht. Werde die Meisterschaftssaison fertig spielen und mir danach einmal die 300g Version zulegen, mal sehen, wie sich diese spielen lässt.

Überzeugt?