Yonex

VCORE 100L

4.67 4.67 Sterne Testbericht
von Patrick Passegger Patrick Passegger

Einleitung

Mein Name ist Patrick und ich bin spiele seit meiner frühen Jugend für meinen Heimatverein, dem TV Wolfau im Südburgenland. Mein ITN-Wert liegt zurzeit bei ca. 4,2.
Nebenberuflich arbeite ich als Trainer für alle Altersklassen in meinem Verein, was mir die Möglichkeit gab, den Schläger auch von meinen Schülern testen zu lassen.
Meinen eigenen Spielstill würde ich als aggressiv mit dem Drang zum Netz beschreiben. Ich versuche meine Ballwechsel eher kurz zu halten und dem Gegner wenig Möglichkeiten zu bieten, sein eigenes Spiel aufzubauen. Sehr gerne baue ich auch einen Slice oder Stopp ein, um so wenig Rhythmus wie möglich zu geben.
Zurzeit spiele ich den Babolat VS mit einem Gewicht von 305g und einem Saitenbild von 16x20, was natürlich etwas zum Testschläger abweicht.

Ich habe ich den Yonex VCORE 100L erhalten, welchen ich für mehrere Stunden intensiv testen durfte. Als Zubehör wurden wir ebenfalls Griffbänder (Super Grap) sowie eine Tennissaite (Poly Tour Pro) der Marke Yonex übermittelt.

Hier nochmals die Details zum Schläger zusammengefasst:
Kopfgröße:                 645 cm²
Länge:                        687 mm
Gewicht:                     280g
Balance Punkt:           330 mm
Besaitungsbild:          16/19

In nachfolgenden Punkten darf ich über meine Erfahrungen mit dem VCORE 100L berichten.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Der erste Eindruck des Yonex Rackets war sehr positiv. Mir persönlich spricht das matt-rote Design, mit den schwarz-blauen Highlights sehr an. Dadurch ich bereits in Vergangenheit einen Yonex gespielt habe, gefällt mir die Form des Schlägerkopfes und das Gesamterscheinungsbild.
Im Allgemeinen ist das Design sehr gelungen und bietet optisch einen sehr guten Gesamteindruck.

5

Im Spiel

Grundschläge

Yonex verspricht sich vom neuen VCORE mehr Tempo und Spin, was auf Weiterentwicklung des Schlägerkopfes sowie des Materials zurückzuführen ist.
Im Bereich der Grundschläge bin ich von Beginn an sehr gut mit dem Schläger zurechtgekommen. Durch das offene Saitenbild sowie die Größe des Schlägerkopfes fällt es nicht schwer die Grundschläge präzise und mit genügend Tempo zu versehen. Ebenso hatte ich von Beginn weg keinerlei Probleme genügend Spin zu erzeugen. Auch wenn ich meine Schläge grundsätzlich sehr gerade spiele, konnte ich, wie vom Hersteller versprochen, genügend Spin ohne massiven Aufwand erzeugen.
Im Bereich der Grundschläge kann ich kaum Abzüge machen, da die versprochenen Eigenschaften des Schlägers voll zutreffen. Mir persönlich sind die 280g des Schlägers leider etwas zu wenig, wodurch die Power der Schläge etwas gelitten hat. Aufgrund der Schlägereigenschaften und dadurch, dass das Hauptaugenmerk auf Spin und Power gelegt wurde, kam es ab und zu vor, dass Schläge bei unsauberen Treffern, etwas unkontrollierbar wurden.
Allgemein bietet der VCORE alles was nötig ist, um solide und druckvolle Grundlinienschläge zu spielen.

5

Volleys

Der Yonex VCORE 100L bringt auch im Bereich der Volleys alles mit was benötigt wird. Die Schläge konnten präzise und mit genügend Tempo gesetzt werden. Das geringe Gewicht von 280g bringt den Vorteil, dass der Schläger sehr leicht manövrierfähig ist und somit Volleys einfach verteilt werden können.
Wie schon im Bereich der Grundschläge, ist mir der Schläger auch hier etwas zu leicht, was bei unsauberen Treffern etwas bemerkbar wurde. Hier verzeiht der Schläger nur geringe Fehler, was im Großen und Ganzen aber kein Problem des Schlägers an sich ist.
 

4

Aufschlag

Ich möchte diese Schlagkategorie nur kurz beschreiben, da ich hier keinerlei Abzüge machen kann. Der Yonex VCORE besticht hier bei allen Schlägen und gab mir die Möglichkeit ohne Probleme alle Ecken anzuservieren. Grundsätzlich bevorzuge ich gerade und schnelle Aufschläge, da mir diese persönlich besser liegen. In Vergangenheit hatte ich immer wieder Probleme genügend Spin (“Kick”) beim Aufschlag zu erzeugen, was mit diesem Racket überhaupt keine Schwierigkeit darstellte.
Beim Aufschlag war ich von Beginn an sehr überzeugt, wodurch ich ohne zu zögern die volle Punktezahl vergeben möchte.

5

Return

Beim Return hatte ich anfangs das größte Problem die Aufschläge meiner Gegner vernünftig zu blocken bzw. zu retournieren. Auch wenn das geringes Gewicht und die dadurch verbesserte Manövrierfähigkeit hier etwas geholfen hat, konnte ich leider meine Schläge nicht zu 100% richtig platzieren. Vor Allem bei schnellen, geraden Aufschlägen fehlte mir persönlich etwas die Kontrolle bzw. das Gewicht, um die Schläge einfach zu blocken.
Keinerlei Probleme hatte ich hingegen bei zweiten Aufschlägen, wo etwas mehr Zeit für die Schlagvorbereitung gegeben war. Ähnliche den Grundschlägen, konnte hier das volle Potential des Schlägers ausgenutzt werden.

4

Detailbewertung

Komfort

Der Schläger bietet durch das geringe Gewicht und den großen Schlägerkopf ein hohes Maß an Komfort. Da Yonex durch seine einzigartige Schlägergeometrie einen vergrößerten Sweetspot verspricht, können die Bälle ohne großen Aufwand satt getroffen werden.
Wie schon oben in den meisten Kategorien angeführt, hatte ich lediglich ein Problem mit dem geringeren Gewicht im Vergleich zu meinem jetzigen Schläger.

5

Kontrolle

Da der Yonex VCORE für Spin und Power steht, gibt es geringfügige Abzüge im Bereich der Kontrolle. Bei schlecht und unsauber getroffenen Bällen kam es ab und zu vor, dass ich die Schläge teilweise nicht ganz kontrollieren konnte.

4

Spin

Hier kann ich nur die volle Punkteanzahl vergeben. Egal ob Topspin, Slice oder Kick, der VCORE macht es einfach alle Spinvarianten zu spielen.
Da ich eher gerade Drive-Schläge in meinem Spiel verwende, konnte ich aber trotzdem genügen Spin in meine Schläge bringen.
Vor Allem beim Kickaufschlag konnten mich die Spineigenschaften des Schlägers voll und ganz überzeugen.

5

Power

Ebenso wie bei den anderen Kategorien kann ich hier kaum Abzüge machen. Der VCORE bringt hier alles mit was für ein druckvolles Spiel benötigt wird. Durch das offene Seitenbild und die 645 cm² Kopfgröße kann der Ball optimal beschleunigt werden.
Auch hier würde ich persönlich ein etwas höheres Gesamtgewicht des Schlägers bevorzugen, da es für mich dadurch einfacher ist, mehr Power zu erzeugen.

5

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Ein direkter Vergleich zu meinem bisherigen Schläger ist leider nur schwer durchführbar, da ich durchwegs Schläger mit höherem Gewicht bzw. kleiner Schlagfläche bevorzuge.
Es war für mich aber eine sehr gute Erfahrung einen „Light“-Schläger ausführlich zu testen. Den größten Unterschied zu meinen bisherig gespielten Rackets ist aber die Leichtigkeit mit der, die Bälle beschleunigt werden können bzw. mit welcher Einfachheit Spin erzeugt werden kann.

Fazit

Den größten Vorteil würde ich persönlich im Bereich der Spin- bzw. Powererzeugung des Rackets sehen. Vergleicht man den VCORE 100L mit Schläger von anderen Herstellern, kann diese ohne Problem mithalten und hält alles, was vom Hersteller versprochen wird.
Meiner Meinung nach ist die „neue“ Version des VCORE´s dem Hersteller sehr gelungen und kann meinerseits ohne schlechtes Gewissen weiterempfohlen werden. Für mich persönlich fehlt beim VCORE 100L etwas Gewicht, was geringe Abzüge in der Gesamtbewertung zu Folge hatten. Grundsätzlich kann ich aber nichts Negatives über dieses Racket berichten und würde dieses ambitionierten Jugendspielern bzw. Damen empfehlen, die ein etwas geringeres Gewicht schätzen. Ich kann mir gut vorstellen, den Schläger Jugendlichen Turnier- bzw. Meisterschaftsspielern zu empfehlen, welche gerade den Umstieg vom Jugendschläger zum Turnierschläger anstreben.
Dadurch ich Nebenberuflich als Trainer arbeite, konnte ich einige meiner Schüler dieses Racket testen lassen. Auch hier gab es nur positives Feedback. Vor Allem unsere Damenmannschaft konnte der VCORE voll überzeugen, was dazu führte, dass sich einige dazu entschieden haben den Schläger zu wechseln.
Ich werde mir in den kommenden Wochen die schwere Version des VCORE Rackets als Testschläger organisieren, da mich das Racket sehr beeindruckt hat.

Überzeugt?