Yonex

YONEX VCORE Pro 97

4.88 4.88 Sterne Testbericht
von Markus Gottwald Markus Gottwald

Einleitung

Ich hatte in dem Zeitraum vom 04.10.21 - 18.10.21 Gelegenheit, das neue Flaggschiff aus dem Hause Yonex testen, den Yonex VCore Pro 97 310g in Griffstärke 3.

Vorweg ist zu sagen, dass dieser Schläger mittlerweile Kultstatus besitzt und aufgrund seiner Qualität (Made in Japan) in einer eigenen Liga spielt.

Nun zu meinem Spielstil: Meine Strategie ist es, meine Gegner, aufgrund meiner Körpergröße von 1,97m über meinen starken Aufschlag zu dominieren (vor allem in der Halle funktioniert dies sehr gut). Mein Ziel ist es meine druckvollen Schläge von der Grundlinie so einzusetzen, dass sich die Gelegenheit bietet, kurze Ballwechsel zu generieren und den Punkt am Netz abzuschließen. Der Aufbau der Ballwechsel erfolgt in der Regel über meine starke Vorhand, mit der ich versuche lange kontrollierte Bälle mit Spin zu schlagen, um den Gegner an der Grundlinie festzusetzen.

Aber auch meine beidhändig gespielte Rückhand kommt oft sehr effektiv zum Einsatz, mit der ich versuche die Bälle geschickt mit Spin zu verteilen. Slice kommt bei mir eigentlich nur dann zum Einsatz, wenn ich einen überraschenden Angriff ans Netz plane.

Was zu meinem Spiel gehört, sind auf jeden Fall Trickshots (Tweener etc.). So verliere ich nie den Spaß am Spiel und es gehört einfach zu meiner Taktik, viel Variation in mein Spiel zu bekommen.

Ein paar Worte zu meiner Person: Ich spiele mittlerweile schon seit 33 Jahren erfolgreich Tennis, habe Tennis lange als Leistungssport betrieben und sogar beim MTTC Iphitos München in der 2. Bundesliga gespielt. Lange Zeit trainierte ich bei Niki Pilic in Oberschleißheim und war Teil vom BTV Leistungskader in Oberhaching.

Mein größter Erfolg war der Titel der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft und die ersten ITF Punkte im Doppel. 5x wurde ich im Doppel Bayerischer Meister und schaffte es im Einzelwettbewerb auf den 2. Platz. Es folgten weitere Einzel- und Doppeltitel wie z.B. mehrfach die Münchner Meisterschaft.

Mittlerweile bin ich bei den 40ern angekommen und habe nach einer längeren Pause wieder mit Tennis angefangen. Seit diesem letzten Jahr verstärkte ich die Herren 40 Mannschaft des TC Pliening (super Verein) und wir schafften heuer sofort den Aufstieg in die höchster Liga bei den H40, der Regionalliga.

Ich verfolge Tennis täglich, ob im Fernsehen oder bei diversen Turnieren. Die Förderung der Jugend steht dabei absolut im Vordergrund.

Derzeit befinde ich mich im H40 DTB Ranking auf Rang 93, mein Ziel sind allerdings die TOP 20.

Bisher habe ich folgende Hersteller gespielt: Head, Wilson, Babolat, Pro Kennex, Prince

Somit konnte ich bereits bei vielen Herstellern Erfahrung sammeln, wobei ich ganz klar sagen muss, dass Yonex mit Abstand der beste Schlägerhersteller ist (meine persönliche Meinung).

Derzeit spiele ich den Yonex EZone 98 (305g, Griffstärke 3) und die Qualität überzeugt mich immer wieder aufs Neue.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Was soll ich sagen, das „Retro Design“ is back und sowas von gelungen. Optisch gibt es absolut die Höchstpunktzahl von mir. Anfangs dachte ich mir, was für ein gewagtes Design von Yonex, jedoch überzeugt mich dieser mit der überragenden Farbwahl sehr, sehr gut.

 

Der Rahmen ist gegenüber dem Vorgängermodell etwas dicker (Rahmenprofilierung um 1mm verbreitert) und der Schlägerschaft wurde verlängert, was das Racket noch komfortabler spielen lässt. Auch habe ich den Eindruck, dass der Schläger wuchtiger in der Hand liegt, als wie sein Vorgänger.

 

Die Besonderheit von Yonex ist natürlich die „Isometric“ Form, welche, wenn man so eine Kopfform noch nicht gespielt hat, natürlich im ersten Moment gewöhnungsbedürftig ist. Spielt man allerdings länger damit, wir man sehr schnell merken, dass die Form einen größeren Sweetspot bietet, was natürlich bedeutet, dass der Schläger fehlerverzeihender ist.

 

Zusammengefasst eine super Optik, die sich damit definitiv von der anderen Hersteller abhebt. Sehr gelungen!

Im Spiel

Grundschläge

Von Anfang hat man das Gefühl, mit einem Schläger zu spielen, der einem eine absolute Sicherheit bei jedem einzelnen Schlag vermittelt und somit das Selbstvertrauen steigen lässt.

Durch die dünne Rahmenstruktur ist der Schläger voll auf Kontrolle ausgelegt, was in dadurch natürlich für hart schlagende Spieler sehr attraktiv macht, denn in keiner Situation hatte man das Gefühl, dass man überpudert. Durch das 16X19 Saitenbild manövriert sich die Kombination ganz nach vorne, denn durch das offene Saitenbild geht der Spin niemals verloren sonder harmoniert bestens mit dem Rahmen. Die Flugbahn konnte sich gegenüber dem Vorgängermodell (welcher ebenfalls schon sehr gut gelungen war) noch verbessern und war wirklich unglaublich.

Auch der Rahmen ist weicher geworden und ermöglicht somit eine längere Berührung des Balls mit dem Schläger. Der Klang beim Treffpunkt ist wirklich außergewöhnlich gut. Das Gesamtbild ist somit: Kontrollierbare Power mit enormen Spinfaktor.

Zu erwähnen ist noch, dass der VCore Pro 97 310g perfekt mit der mitgelieferten Saite, der nagelneuen Yonex Polytour Rev 1.25 bestens harmonierte. Nicht nur die neue Farbe Purple ist ein Hingucker, sondern auch die Spielbarkeit (Kontrolle und Spin) unglaublich gut.

5

Volleys

Mit seinem Gewicht von 310g bietet das Racket eine sehr gute Stabilität beim Volleyspiel. Er lässt sich problemlos manövrieren. Zudem kommt die Kontrolle dem Spiel am Netz sehr zum Vorteil. Auch die Schmetterbälle lassen sich sehr kontrolliert in die Ecken schlagen. Fazit: Ein sehr guter Schläger fürs Volleyspiel!

5

Aufschlag

Wie erwähnt, hatte ich schon sehr viele Schläger in meiner Laufbahn gespielt, aber so eine Präzision beim Aufschlag, wie bei dem VCore Pro 97 habe ich noch bei keinem anderen Schläger erlebt.

Aufgrund meiner genannten Körpergröße bin ich vom Aufschlag abhängig. Und egal ob erster oder zweiter Aufschlag, beide funktionierten sensationell gut. Der erste Aufschlag entwickelte eine sehr gute Beschleunigung und beim zweiten Aufschlag war der Kickaufschlag eine richtige Waffe.

Ehrlich gesagt, dachte ich, dass dickere Rahmen speziell für den Aufschlag besser zu spielen sind, dieser Schläger belehrte mich aber eines besseren und ich kann diesen jeden nur wärmstens empfehlen.

5

Return

Da ich den Schläger auf Sand testete, war es mir natürlich wichtig einen langen und spingeladenen Return zu spielen, egal ob durch die Mitte oder im Winkelspiel. Auch hier kommen zu 100% die 310g des Schlägers zu Geltung und bringen eine enorme Stabilität in den Schlag. Kein Wackeln etc. Wer noch mehr Stabilität wünscht, kann natürlich jeweils auf 3 und 9 Uhr ein Bleiband anbringen, benötigt man bei diesen Schläger aber nicht unbedingt.

Auch bei schnelleren Aufschlägen des Gegners entfaltet der Schläger seine Stärken, auch diese lassen sich problemlos blocken und zurück ins Feld spielen. Was mich zudem sehr positiv überrascht hat, ist der Slicereturn (übrigens auch bei den Grundschlägen war der Sliceball überragend).

5

Detailbewertung

Komfort

Der Treffpunkt ist bei dem Schläger ist grandios. Durch die Flexibilität des neuen Rahmens, hat der Ball eine bis zu 2% längere Verweildauer im Saitenbett, was das Spielgefühl traumhaft wirken lässt.

Der Schläger ist sehr gut ausgewogen, was ihm m.E. die Bestnote im Komfort bringt.

5

Kontrolle

Wie eingangs bereits erwähnt, biete der VCore Pro 97 durch seine neue Rahmenkonstruktion eine fulminante Kontrolle. Gleich beim ersten Ballwechsel stärkt er das Selbstvertrauen jedes Spielers. Man kann sowohl harte Schläge sowie auch Winkel sehr gut mit dem Schläger spielen.

Die Bälle landen genau dort, wo man sie haben möchte. Auch Stops und Slice Bälle liesen sich unvergleichlich spielen, gerade auch in der Kombination der neuen Rev Saite von Yonex.

5

Spin

Durch das erwähnte 16/19 Saitenbild lässt sich problemlos und enormer Spin generieren. Auch bei nicht so optimal getroffenen Bällen, verzeiht der VCore Pro problemlos durch seine Isometric Form. Die Bälle haben einen sehr hohen Absprung, den ich eigentlich nur von dickeren Rahmen gewohnt wart. Doch auch hier zieht der VCore Pro mit seinem dünneren Rahmen nicht den kürzeren, sondern befindet sich auf einem gleichem Niveau und Level.

5

Power

Der Schläger ist nicht dafür ausgerichtet, dass er selber viel Eigenpower generiert (wie z.B. der EZone von Yonex), denn das Ziel sollte die volle Kontrolle bei hart geschlagenen Schlägen sein. Dies macht er wie kein anderen Schläger, die ich bisher spielen durfte.

Egal ob lange oder kurze Schwünge, es macht unglaublich viel Spaß mit diesem Schläger zu spielen.

4

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Ich wiederhole mich gerne und hebe die unglaublichen Qualitäten dieses Schlägers hervor. Yonex hat mit dem Update des VCore Pro eine sensationeller Wurf gelandet. Es lässt sich nicht nur eine perfekte Kontrolle in den Schlägen generieren, sondern bietet zudem enormes Spinpotential und sehr gute Power.

Ein großer Pluspunkt ist sicherlich die Isometric Form mit einem noch höheren Sweetspot, aber auch der verlängerte Schaft ist ein weiterer großer Vorteil, denn er lässt sich dadurch gegenüber seinem Vorgänger noch komfortabler spielen. Das Spielgefühl ist wie bei einem absoluten Profischläger mit einer überragenden Rückmeldung.

Fazit

Ich kann den Schläger wirklich nur jedem wärmstens empfehlen. Er bietet Dir in jeder Spielsituation eine tolle Kontrolle, es kommt Dir bei jedem Schlag so vor, dass der Ball eine Ewigkeit im Saitenbett verweilt, was wirklich eine tolle Spielbarkeit mit sich bringt. Das Racket macht, was Du möchtest.

Die Vorgängerserie war schon der Hammer, doch dieses Modell toppt nochmal alles.

In keiner Situation bekommt man Probleme mit seinem Arm etc. Auch das neue aufgeraute Ösenband an der Außenseite des Schlägerkopfes ist ein neuer Pluspunkt des Schlägers, d.h. die Saiten werden dadurch anders geführt und sind somit Positionstreuer. Im Saitenbett geht dadurch weniger Spannung verloren.

Der Schläger ist somit nicht nur für Spieler wie „Stan The Man“ (Stanislas Wawrinka) gemacht, sonder ist für jeden Spielertyp absolut zu empfehlen!

Dieses Racket ist zu 100% gelungen, angefangen bei der Optik (wirklich ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Schlägermarkt) bis hin zur Spielbarkeit, lässt er keine Wünsche offen. Für mich ist er dadurch ganz oben auf der Spitzenposition angelangt und stellt die anderen Hersteller in den Schatten.

Überzeugt?